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Radonsanierung und nachträgliche Abdichtung: Verhindern Sie Risiken durch Radon

Radonsanierung und nachträgliche Abdichtung: Verhindern Sie Risiken durch Radon

Nov, 06
Modell eines Hauses auf einem Bauplan mit einer Lupe, die das chemische Symbol für Radon vergrößert, als Hinweis auf Radonsanierung

Eine Radonsanierung ist entscheidend, um gesundheitsschädliche Radonkonzentrationen in Gebäuden zu reduzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Sanierungsmaßnahmen effektiv sind und wie eine nachträgliche Abdichtung funktioniert.

Inhaltsübersicht

  • Grundlagen der Radonsanierung: Was Radonsanierung ist und warum sie zur Gesundheitssicherung in Gebäuden wichtig ist.

  • Maßnahmen und Techniken: Überblick über Abdichtungs- und Lüftungslösungen zur Radonreduktion.

  • Vorschriften und Verantwortung: Wichtige Normen und die Pflicht zur Radonvorsorge für Hausbesitzer.

  • Kosten und Förderung: Faktoren, die die Kosten beeinflussen, und verfügbare Förderprogramme.

  • Radonfachperson als Unterstützung: Rolle und Nutzen einer Radonfachperson bei Planung und Umsetzung der Sanierung.

Was ist eine Radonsanierung und warum ist sie notwendig?

Eine Radonsanierung umfasst Maßnahmen, um die Konzentration von Radon – einem gesundheitsschädlichen radioaktiven Gas – in Innenräumen zu reduzieren. Sie ist notwendig, weil erhöhte Radonwerte, besonders in schlecht belüfteten Kellerräumen oder Altbauten, langfristig das Lungenkrebsrisiko erhöhen können. 

Sanierungsmethoden zielen darauf ab, den Zutritt von Radon ins Gebäude zu verhindern oder die Radonbelastung durch Belüftung und Abdichtung zu verringern. Professionelle Sanierungen beinhalten oft den Einbau von Abdichtungsbahnen und speziellen Lüftungssystemen.

Symbolisches Haus mit traurigem Gesicht und dem Wort "Radon" auf einer Wand mit Rissen.
Luftaufnahme einer Siedlung mit großen, gelben Schriftzügen „Radon“, die auf die Notwendigkeit der Radonvorsorge in betroffenen Regionen hinweisen

Sanierung und nachträgliche Abdichtung bei Radonbelastung – Verantwortung für sichere Gebäude

Pflicht zur Radonvorsorge: Relevante Normen und Verordnungen

Der Richtwert für die Radonaktivitätskonzentration in der Luft von Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen in Innenräumen ist seit dem 31. Dezember 2018 im bundesweit gültigen Strahlenschutzgesetz festgelegt.

Gemäß der Bestimmung liegt der Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft in Aufenthaltsräumen (§ 124) und an Arbeitsplätzen (§ 126) bei 300 Becquerel je Kubikmeter (Bq/m³). Der Richtwert folgt den Werten, die in Artikel 54 Absatz 1 und Artikel 74 Absatz 1 der europäischen Richtlinie 2013/59/Euratom vorgegeben sind.

Hausbesitzer und Vermieter sind dazu angehalten, aus Verantwortung gegenüber Mietern und Bewohnern  eine ausreichende Radonsicherheit zu gewährleisten. Das umfasst in einem ersten Schritt vor allem die Umsetzung von regelmäßigen Radon-Messungen. Das gilt insbesondere für Immobilien in Regionen, in denen Radon in besonders hohen Konzentrationen auftritt. 

Professionelle Radonsanierung und Abdichtung für den Gebäudeschutz

Wird bei einer Messung vor Ort festgestellt, dass die Radon-Richtwerte überschritten werden, dann sollte neben einem effektiven Lüftungskonzept auch eine fachgerechte Radonsanierung in Betracht gezogen werden. Eine wirksame Gegenmaßnahme bietet insbesondere die nachträgliche Abdichtung von sensiblen Bereichen wie Rissen, Fugen oder Rohrdurchführungen.

Wichtig ist dabei, dass sämtliche Sanierungsmaßnahmen durch eine Fachfirma ausgeführt werden, um eine dauerhaft sichere Ausführung zu gewährleisten. So lässt sich der Schutz vor Radon effektiv verbessern und die Gesundheit der Bewohner langfristig sicherstellen.

Sanierungskonzepte und Abdichtungsverfahren

Im Neubaubereich ist es durch entsprechende Abdichtungsmaßnahmen vergleichsweise einfach, für eine effektive Radondichtheit zu sorgen. Aber auch im Bestand lässt sich die Radonkonzentration mithilfe verschiedener Maßnahmen deutlich senken.

Abdichtungsmaßnahmen

Um den Übertritt von Radon ins Gebäude zu minimieren, empfehlen sich das Abdichten des Bodens und erdberührender Gebäudeteile sowie das Verschließen von Kellern zu bewohnten Bereichen. Weitere Maßnahmen sind das Abdichten sichtbarer Öffnungen wie Durchbrüche und Schächte sowie das Verschließen von Rissen in erdberührenden Gebäudeteilen.

Druckausgleich und Belüftung

Um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen, ist die kontrollierte Lufterneuerung in Räumen mit Personenaufenthalt angezeigt. Ebenso sollte die Installation von Öffnungen nach außen nahe der Bodenebene bedacht werden. In Frage kommen zum Beispiel ein Außenluft-Durchlass oder ein Luftschlitz im Fenster.

Alternativ ist es auch möglich, den Zustrom von radonhaltiger Bodenluft ins Gebäudeinnere durch Erzeugung eines Unterdrucks im gebäudenahen Erdreich zu reduzieren. Geeignet dazu sind sogenannte Radonbrunnen, die eine punktuelle Absaugung der Bodenluft  im gebäudenahen Erdreich ermöglichen. Ebenso ist eine Radondrainage möglich, mit der Bodenluft unterhalb des Fundaments über perforierte Sammelrohre abgesaugt wird.

Bauliche Veränderungen

Um die Radonsicherheit zu erhöhen, können bauliche Anpassungen vorgenommen werden. Eine Maßnahme ist das Einbringen einer Radonsperre: Eine spezielle, dichte Kunststoffmembran wird an der Schnittstelle zwischen Boden und Gebäude installiert, um das Eindringen von Radon aus dem Erdreich zu verhindern. Diese Barriere kann zusätzlich auch an senkrechten Wänden angebracht werden, um die gesamte Gebäudehülle abzudichten.

Weitere Maßnahmen umfassen das Abdichten von Fugen und Rissen sowie den Austausch von alten, undichten Kellertüren, um mögliche Eintrittsstellen für Radon zu reduzieren.

Handwerker bringt mit einer Andruckrolle eine Abdichtungsbahn an einer Kellerwand an, um das Eindringen von Radon zu verhindern
Rollen mit RESITRIX® SKW Abdichtungsbahn und ein Gebäude-Schnittmodell, das die Anwendung zur Radonsicherung zeigt

Radonsanierung im Keller – Schutz vor gefährlicher Radonbelastung

Durch die Kombination von Maßnahmen zur Abdichtung und Belüftung lässt sich die Radonbelastung in Gebäuden effektiv reduzieren. Je nach Situation vor Ort kommen wahlweise Kunststoffbahnen, Beschichtungen oder Bitumenbahnen zum Einsatz.

Bewährt haben sich insbesondere unsere vollflächigen RESITRIX® SKW Full Bond EPDM-Bahnen. Die Bahnen bieten einen DIN konformen und effektiven Schutz gegen Feuchtigkeit und verhindern gleichzeitig das Eindringen von Radon ins Gebäudeinnere. Hervorragend geeignet als Barriere gegen Radon ist auch unsere Dampfsperrbahn ALUTRIX® 600. Beide Bahnentypen bieten einen effektiven Schutz von Neubauten, können aber auch im Altbaubereich zur nachträglichen Abdichtung von Rissen, Fugen oder Rohrdurchführungen eingesetzt werden.

Lassen Sie sich zur Sanierung von einer Radonfachperson beraten

Das Thema Radonschutz ist überaus komplex und wirft viele Fragen auf. Um eine umfassende fachliche Beratung zu erhalten, sollte deshalb eine Fachperson hinzugezogen werden. Als Radonfachpersonen gelten Personen, die eine viertägige Ausbildung zur Radonfachperson beim Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) oder einen als gleichwertig anerkannten Kurs in Sachsen oder in der Schweiz erfolgreich absolviert haben.

Über die Beratung hinaus führen Radonfachpersonen auch Messungen zur Radonkonzentration durch, die aussagekräftig die mittlere Radonbelastung eines Gebäudes innerhalb eines Jahres erfassen. Die Messergebnisse werden anschließend von der Radonfachperson ausgewertet und interpretiert. Bei Bedarf werden geeignete Maßnahmen zur Senkung der Radonkonzentration bzw. Radonsanierung vorgeschlagen und ggf. auch geplant und ausgeführt.

Beratung durch eine Radonfachperson
Miniaturhaus auf Bauplänen mit Lineal, Taschenrechner und Stift – Symbole für die Planung und Kostenkalkulation einer Radonsanierung

Was kostet eine Radonsanierung?

Die Kosten einer Radonsanierung hängen von vielen Faktoren ab. Entscheidend sind insbesondere der Zustand, die Größe und die Lage des Gebäudes ebenso wie die gemessene Radonkonzentration und der geologische Untergrund vor Ort. 

Je nach Voraussetzung müssen Kosten zwischen 500 Euro und 5.000 Euro kalkuliert werden. In Einzelfällen sind auch höhere Kosten möglich wie die Ressortforschungsberichte zum Strahlenschutz des Bundesamtes für Strahlenschutz aufzeigen. In der Zeitschrift der bauschaden werden Sanierungskosten von rund 8.000 Euro brutto für ein Haus mit einer Fläche von 100 bis 150 Quadratmetern angegeben.

Welche Förderprogramme gibt es für Radonsanierungen?

Trotz der großen gesundheitlichen Risiken gibt es bundesweit bislang nur wenige begrenzte Förderprogramme für Radonsanierungen. Immerhin sind einige Initiativen in Planung oder bereits umgesetzt:

Bestehendes Förderprogramm in Sachsen: Sachsen hat kürzlich ein neues Förderprogramm für Radonschutz- und Sanierungsmaßnahmen eingeführt. Die Fördersumme beträgt bis zu 60.000 Euro. Zielgruppen sind Gemeinden, kommunale Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, anerkannte Religionsgemeinschaften sowie kleine und mittlere Unternehmen. Weitere Infos dazu bietet ein Beitrag der Sächsischen Zeitung.

Geplante Fördermöglichkeiten: Im Radonmaßnahmenplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit ist vorgesehen, dass Bund und Länder die Möglichkeiten und Notwendigkeiten für Förderprogramme zur Sanierung von Wohngebäuden mit erhöhten Radonaktivitätskonzentrationen prüfen sollen.

Parallel dazu wird nach Angaben der Ressortforschungsberichte zum Strahlenschutz des Bundesamtes für Strahlenschutz untersucht, ob bestehende KfW-Förderprogramme um den Fördertatbestand der Radonsanierung erweitert werden können.

Puzzleteile mit den Begriffen „Sanierung“, „Modernisierung“ und „Förderung“ auf einem 100-Euro-Schein, symbolisieren finanzielle Unterstützung für die Radonsanierung
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On-Demand Webinar: Radon-Risiken verstehen und vermeiden

Unter der Leitung von Radonfachperson Torsten Stegner und Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer erfahren Sie alles Wichtige über Radon, seine Risiken und effektive Schutzmaßnahmen. Diese Aufzeichnung ist ein Muss für alle Bauprofis, die das Gesundheitsrisiko durch Radon ernst nehmen.

Lernziele:

  • Grundlagen: Was ist Radon, wie verhält es sich und warum ist es gefährlich?

  • Gesundheitsrisiken: Die langfristigen Folgen von Radon für Gebäudenutzer.

  • Rechtliche Anforderungen: Gesetze und Normen für den Radonschutz im Bauwesen.

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